Sie lebten im Wald und mussten bei litauischen Bauern um Brot betteln, während ihre Eltern nach Kriegsende 1945 als Zwangsarbeiter für die sowjetische Armee dienten und von ihren Kindern getrennt wurden. Die Kinder mussten sich alleine versorgen. Auf der Suche nach Nahrung waren sie entweder zu Fuß oder mit Güterzügen mehrere Kilometer nach Litauen unterwegs. Notizbuch-Autorin Julia Smilga berichtet über das Schicksal ehemaliger ostpreußischer Kinder nach dem Ende des zweiten Weltkrieges.
Wie heißt es so schön: das ganze Leben ist ein Quiz - und wir sind nur die Kandidaten. Besonders gilt das weiterhin für alle Schüler: damit unverhofft weiterhin oft in ihr Leben treten kann, hat Bayerns Ministerpräsident nach gründlicher Bauchüberlegung beschlossen: die Stegreifaufgabe bleibt - und mit ihr tausend Seufzer ... Eine Glosse von Norbert Joa.
Pflastersteine zählen, die Bettdecke richtig ausrichten, den Herd mehrfach prüfen. Harmlose Eigenarten oder bedenkliche Zwänge? Fast jeder Mensch hat Spleens, Ticks oder Marotten. Manche sind den Betroffenen nicht mal bewusst. Wie bedenklich sind solche Spleens, und inwiefern lassen sie sich von Zwangsstörungen abgrenzen, die man behandeln sollte? Überraschend ist: Bis zu einem gewissen Grad kann Zwangshaftigkeit sogar positive Effekte haben. Von Susanne Brandl
Louis Braille, geboren 1809, war blind und ein genialer Erfinder: Er erfand die Braille-Schrift, ein Punktsystem, das Blinden mühelose Leselust ermöglicht und ihnen die ganze Welt des Wissens erschließt. Von Brigitte Kohn (BR 2023)
Berlin wird in der Nachkriegszeit des Ersten Weltkrieges von einer Reihe von Attentaten erschüttert. Die Opfer sind ehemalige hochrangige Funktionäre des Osmanischen Reichs. Fast zeitgleich ereignen sich ähnliche Vorfälle in Tiflis, Rom und Konstantinopel. Schnell wird klar, dass im Geheimen die Jagd auf Exiltürken in ganz Europa eröffnet ist. Sie konnten zwar der juristischen Verantwortung für ihre Verstrickung in den Völkermord an den Armeniern entkommen, nicht aber der Rache der Überlebenden und Nachkommen. Armenische Spezialkommandos heften sich an ihre Fersen und schlagen überall unerwartet zu.Die Operation Nemesis ist dabei mehr als nur eine Reihe von Attentaten. Sie ist eine Antwort auf ein unvorstellbares Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Von welchem Start zu welchem Ziel es dabei ganz genau ging, ist in der Forschung umstritten. Wann es hingegen war und wie es in etwa ablief, das scheint gesichert. Das erste Motorradrennen der Welt fand in Frankreich statt. Von der Teilnahme ausgeschlossen waren allerdings Fahrräder, die waren zu schnell.
Fantasy gilt nicht selten als konservativ, reaktionär sogar: geschlossene Weltbilder, eine klare Trennung von Gut und Böse, fixe Rollen. Geschichten, die mit der echten Welt und ihren echten Krisen nichts zu tun haben wollen. Doch es gibt längst auch eine progressive Spielart des Genres. Und vielleicht lässt sich gerade an fantastischen Erfindungen besonders gut lernen, dass auch die Wirklichkeit nicht einfach da ist, sondern durch unsere Erzählungen mit erschaffen wird. Wir sprechen mit der Fantasy-Autorin Jenny-Mai Nuyen und der Kulturwissenschaftlerin Christine Lötscher über den Reiz dieser Erzählform.
Seit er bei den Filmfestspielen in Venedig gezeigt worden ist, polarisiert der Film "Russians at War". Die russische Regisseurin Anastasia Trofimova hat über ein halbes Jahr lang ein russisches Bataillon auf besetztem Gebiet in der Ukraine begleitet. Früher hat sie Filme für den Staatssender Russia Today gemacht. Christine Hamel hat den Film gesehen / Der Nürnberger Ballettchef Goyo Montero hat außerordentliches für das Haus geleistet - jetzt zieht er weiter. Sein Nachfolger für 2025 steht bereist fest: Richard Siegal. Sylvia Schreiber stellt ihn vor / Vor eineinhalb Jahren ist im Sudan ein Krieg ausgebrochen, der eine humanitären Katastrophe nach sich gezogen hat, fast 25 Millionen Menschen sind nach Angaben der UN dort auf Hilfe angewiesen. Die südsudanesische Schriftstellerin und Aktivistin Stella Gaitano schreibt Kurzgeschichten über ihr geteiltes Land, denn seit 2011 gibt es den Sudan und den Südsudan. Ihre Geschichten gibt es ab heute als Hörbuch-Podcast in der ARD-Audiothe...
Peter Ambacher, auch bekannt als Travestiekünstler "Miss Piggy", kennt sich in der Münchner Szene aus wie kein zweiter. In den 70er Jahren kam er nach München und wurde Wegbegleiter von Freddie Mercury.
Die Siebziger Jahre begannen grenzenlos optimistisch, was sich auch in Design, Musik und Architektur widerspiegelte. Doch die Ölpreiskrise 1973 läutete das Ende des Nachkriegsbooms ein, und eine allgemeine Zukunftsangst begann um sich zu greifen. Ein Jahrzehnt zwischen Aufbruch und Krise. Autorin: Julia Devlin (BR 2023)