Tagestipps im Radio

Tagestipps

Freitag 18:00 Uhr HR2

Der Tag

Legal... aber akzeptiert? Homosexualität heute "Widernatürliche Unzucht" zwischen Männern stand fast 100 Jahre unter Strafe. Auch wenn 1969 homosexuelle Handlungen von Männern über 21 Jahren straflos gestellt wurden, sollte es bis 1994 dauern, bis der sogenannte "Schwulen-Paragraf" 175 endgültig gestrichen wurde.

Freitag 18:30 Uhr SRF 2 Kultur

Kontext

Das ganze Leben 13 vielschichtig, kritisch betrachtet Warum Lärmschutz einen langen Atem braucht Lärm schadet der Gesundheit: In der Schweiz gehen deshalb jährlich 42000 Lebensjahre verloren. Doch der Lärmschutz kommt nur langsam voran. Betroffene, die ihr Recht einfordern, brauchen Zeit, Geld und Nerven. Wie Liselotte Rohr aus Seon (AG), die für eine Temporeduktion gekämpft hat.- In der Schweiz sind 1,1 Millionen Menschen übermässigem Lärm ausgesetzt. Die grösste Lärmquelle ist der Strassenverkehr. - Die Lärmliga kritisiert: Viele Strassen werden nur auf dem Papier saniert, weil eine Ausnahmeregelung in manchen Kantonen zu häufig angewandt wird. - Bei der Umsetzung des Lärmschutzes gibt es erhebliche Zielkonflikte. Nun will das Parlament den Lärmschutz lockern, um das Bauen von Wohnungen zu erleichtern. - Lärm ist ein Stressfaktor und hat langfristig gesundheitliche Folgen. Die Risiken werden unterschätzt, sagt ein Umwelt-Epidemiologe von der Universität Basel. - Man kann sich nicht an Lärm gewöhnen 13 auch jene, die sich nicht gestört fühlen, haben ein erhöhtes Krankheitsrisiko. Im Podcast zu hören sind: - Liselotte Rohr, Lärmbetroffene aus dem aargauischen Dorf Seon. - Martin Röösli, Professor für Umwelt-Epidemiologe am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut in Basel. - Sophie Ribaut, Juristin, Vorstandsmitglied der Lärmliga Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

Freitag 19:00 Uhr radio3

Hörspiel

Stimmen über dem Fluss Von Wolfdietrich Schnurre Die Stimmen über dem Fluss, die Stimmen der Toten, die sich und dem jungen Mann an Bord des Schleppers "Leben" ihre Vergangenheit erzählen, sind alles andere als deprimierend. Dieser junge Mann, der gerade ins Wasser gesprungen war, um zu sterben, was weiß er schon vom Leben? Nur gut, dass ihn der Schlepperkapitän wieder herausgezogen hat aus den Wellen und ihn auch jetzt noch beschützt vor den scharfen, suchenden Blicken der Wasserpolizei, die den Frieden aller stört. Wie kann man ein Leben wegwerfen, mit dem man nur ein bisschen herumgespielt hat und das man gar nicht kennt? Der junge Mann lauscht den Stimmen über dem Fluss, hört sie wispern und rufen und singen, und er versteht plötzlich nicht mehr, weshalb er noch vor ein paar Stunden den Wellen folgte, die ihn zu sich riefen. Von Wolfdietrich Schnurre Mit: Hans Mahnke, Klaus Herm, Lilly Schoenborn, Reinhold Bernt, Renate Danz, Dorothea Thiess, Christa Ruth Oenicke, Kurt Jaggberg, Werner Stock, Gudrun Genest, Walter Jokisch, Andrea Barckhausen, Alexander Welbat, Eberhard Krug, Siegfried Niemann, Heinz Rabe, Horst Bollmann, Peter Schiff, Karl Haas, Wanda Bräuninger, Käte Jöken König, Adolf Wiegand Komposition: Wolfgang Wölfer Technische Realisierung: Günter Genz, Lieselotte Engstner Regie: Hans Bernd Müller SFB/BR/RB 1982

Freitag 19:00 Uhr HR2

Hörbar Feven Yoseph - Souljazz zwischen Berlin und Addis Abbeba & mehr Musik grenzenlos

Moderation: Bastian Korff Mühelos verbindet die Musikerin Jazz, Pop und traditionelle äthiopische Musik. Ihr entspannter Flow verknüpft weltliche und spirituelle Songs, und beseelt groovt man im Rhythmus. Das neue, zweite Album von Feven Yoseph ist im besten Wortsinn: grenzenlos.

Freitag 19:04 Uhr WDR3

WDR 3 Hörspiel - Krimi

Die Nacht des Luchses Von Kai Hensel Wiederholung: WDR 5 Sa. 17.04 Uhr Krimi um Bundeswehr und Bundestag Regie: Martin Zylka Produktion: WDR 2016

Freitag 20:00 Uhr radio3

Goldberg Variationen

Zu Gast: Andreas Martin Hofmeier, Tuba Im Jahr der Tuba ist er einer der gefragtesten Gäste, denn er ist ein wahres Multitalent. Er spielt nicht nur die Tuba wie ein Virtuose von Gnaden, er nimmt sich auch nicht allzu ernst dabei, denn man kann ihn auch als Karbarettist und Showmaster mit seinem Instrument erleben. Und Crossover ist für ihn eh selbstverständlich! Es ist erstaunlich, was dieses große und scheinbar schwerfällige Instrument alles kann.

Freitag 20:03 Uhr SRF 1

Hörspiel

Von Dialekt-Hörspiel bis zum Experimental-Stück: Jede Menge Geschichten, die umtreiben und bewegen. Zum Zum 85. Geburtstag von Heinz Stalder 1/2: «Die sieben Brüder» Finnland ist ein junges Land, vor gut hundert Jahren wurde es unabhängig. Auch das Finnische musste sich den Weg zur Literatursprache erst erkämpfen. «Die sieben Brüder» ist der erste Roman in finnischer Sprache: Eine Geschichte von sieben Brüdern, die nach dem Tod der Eltern in den Wäldern hausen.von Heinz Stalder, frei nach dem gleichnamigen Roman von Aleksis Kivi Wer das Hörspiel am Radio hören will: Freitag, 28.6.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Fernab von Kirche und Staat leben sie ein freies, aber auch ein gewalttätiges, zügelloses Leben. Dieses Spannungsfeld bestimmt «Die sieben Brüder»: zwischen Natur und Gesellschaft, zwischen Fährtenlesen und Bücherlesen. Und es ist wohl kein Zufall, dass man sich dabei an Spyris «Heidi» erinnert fühlt, das 1880 fast zeitgleich erschien. Und so ist es auch nur passend, dass mit Heinz Stalder ein Schweizer Autor «Die sieben Brüder» für das Hörspiel geschrieben hat. Heinz Stalder verbringt seit 50 Jahren den Sommer in Finnland. Zu seinem 85. Geburtstag am 1. Juli wiederholt SRF 1 dieses zweiteilige Hörspiel. Mit: Hanspeter Müller-Drossaart (Aleksis Kivi/Erzähler), Dani Mangisch (Juhani), Michael von Burg (Aapo), Jonas Rüegg (Tuomas), Aaron Hitz (Simeoni), Joachim Aeschlimann (Timo), Reto Stalder (Lauri) und Flurin Giger (Eero) Roman aus dem Finnischen von Edzard Schaper Musik: Elia Rediger (Komposition, Gitarre, Elektronik), Tobis Preisig (Violine), Daniel Freitag (Synthesizer, Gitarre, Trommel) - Tontechnik: Basil Kneubühler - Regie: Päivi Stalder - Produktion: SRF 2017 - Dauer Teil 1: 45"

Freitag 20:05 Uhr Deutschlandfunk

Das Feature

Kafka unchained Der entfesselte Kafka Von Malgorzata Zerwe und David Zane Mairowitz Regie: die Autoren Produktion: Deutschlandfunk/ORF 2014 Kafka? Ist Kafka komisch, oder ist das Komische daran kafkaesk? Wird Kafka gerecht, wer seine Romane als comickurz präsentiert? Kommt Kafka näher, wer dessen Texte vertont, gar als Rap darbietet? Und was sagen die Schulmeister dazu? Drei namhafte Comic-Zeichner - der US-Amerikaner Robert Crumb, die Französin Chantal Montellier und der Tscheche Jaromír 0vejdík - haben Kafka erfolgreich illustriert. Eine Band aus Prag singt den Kafka, und der junge Schwabe Tobias Stoll erfreut seinen Deutschlehrer als "Kafka Rapper". Vor 100 Jahren, im August 1914, begann Franz Kafka, den Roman "Der Prozess" zu schreiben. Anlass für den längst überfälligen Hörcomic! Für den entfesselten Kafka, befreit vom Vorurteil des Kafkaesken! Den Autoren zur Seite stehen weiterhin: ein Kafkaologe aus dem Senegal, der Leiter des Stuttgarter Literaturhauses, ein Kafka-Biograf - und am Rande: ein gewisser Franz Kafka - aus Salzburg! Der entfesselte Kafka

Freitag 21:05 Uhr Deutschlandfunk

On Stage

The Blues Cats feat. Tommie Harris (D/USA) Aufnahme vom 22.2.2024 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln Am Mikrofon: Tim Schauen War es mutig, ohne gemeinsame Proben eine Aufnahme zu wagen? Die Kernband der Blues Cats aus (Kontra-)Bassist Till Brandt, Gitarrist Jens Filser und Harpspieler Ralf Grottian musste aus Termingründen auf ihren Schlagzeuger verzichten. Dafür brachte sie Roman Babik mit, der am Flügel Platz nahm, sowie den US-amerikanischen Sänger Tommie Harries. Gemeinsam gingen die fünf Musiker auf eine Entdeckungsreise in Blues- und Soul-Klassikern, die allen Akteuren Freiraum für Spielfreude und Improvisationslust ließ. Freiraum auch, weil die Band ohne Schlagzeug-Beat auskommen musste, was etwas fragil geraten könnte. Doch genau in der Luft zwischen den Noten, den Lücken zwischen Bass, Gitarre, Piano und dem Gesang des 1938 geborenen Amerikaners entstand die besondere Magie dieser - ungeprobten - Aufnahme. Sehr mutig, aber auch sehr gekonnt!

Samstag 00:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Lange Nacht

Für Frieden, Recht und Freiheit Eine Lange Nacht über die Bundeswehr Von Jochen Rack Regie: Philippe Brühl Deutschland muss kriegstüchtig werden, sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius. Doch sind 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Aufrüstung der Bundeswehr angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine genug? Ist Deutschlands Armee, die nach dem Ende des Kalten Krieges immer weiter schrumpfte, ausreichend für die Landes- und Bündnisverteidigung gerüstet oder doch nur "bedingt abwehrbereit", wie eine Diagnose schon in den 1960er-Jahren lautete? In den Jahrzehnten seit der Wiederbewaffnung 1955 ist die Bundeswehr aus den Schlagzeilen nicht herausgekommen. In ihrer inzwischen fast 70-jährigen Geschichte als demokratische Parlamentsarmee hatte sie mit mangelhaften militärischen Fähigkeiten ebenso zu kämpfen wie mit einer Reihe von Skandalen. Zwar wurde der "Bürger in Uniform" auf eine demokratische Kultur verpflichtet, dennoch gab es in der Truppe eine "falsche Glorie" (Jakob Knab) und unaufgearbeitete Traditionen aus der NS-Zeit. Die Friedensbewegung der 1980er-Jahre richtete sich gegen die atomare "Nachrüstung", öffentliche Gelöbnisse und Wehrschauen erzeugten Protest gegen die "Militarisierung der Gesellschaft". Trotzdem stand die Mehrheit der Deutschen der Bundeswehr positiv gegenüber. Bis zu ihrer Aussetzung 2011 haben Generationen von jungen Männern ihre Wehrpflicht in der Bundeswehr abgeleistet. Die deutsche Einheit führte zur Verschmelzung der Bundeswehr mit der NVA, zum Abbau von Standorten und einem "freundlichen Desinteresse" (Horst Köhler) an den deutschen Streitkräften. Erst die Auslandseinsätze der Bundeswehr auf dem Balkan und in Afghanistan, bei denen deutsche Soldaten ihr Leben ließen, haben die deutsche Gesellschaft aufgerüttelt und auch zu einer neuen Gedenkkultur für die Opfer geführt. Heute steht die Bundeswehr vor der Aufgabe, neue militärische Fähigkeiten aufzubauen und Personal für die Truppe zu finden, diskutiert wird die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Die Geschichte der Bundeswehr spiegelt die Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik zwischen Friedenssehnsucht und Verteidigungsbereitschaft.

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