Tagestipps im Radio

Tagestipps

Mittwoch 18:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Weltzeit

Moderation: Andre Zantow Adoptionen aus Südkorea In Diktaturzeiten ein Mittel der Außenpolitik Von Kathrin Erdmann In Südkorea arbeitet eine Wahrheits- und Versöhnungskommission im Auftrag der Regierung derzeit eines der dunkelsten Kapitel der eigenen Geschichte auf. Es geht um tausende Kinder, die vor allem während der Militärdiktatur in den 1970 bis 1980er Jahren für Auslandsadoptionen freigegeben wurden. Mitte nächsten Jahres wird der Abschlussbericht vorgelegt, für diesen August ist ein Zwischenfazit geplant. Betroffene, die zum Beispiel als Babys von Südkorea nach Dänemark gebracht wurden, wollen endlich die Hintergründe erfahren. Es geht um Lügen, christliche Organisationen aus den USA und handfeste außenpolitische Interessen.

Mittwoch 19:00 Uhr HR2

Hörbar Mit dem Oddgeir Berg Trio auf die Insel & mehr Musik grenzenlos

Moderation: Karmen Mikovic Das Inselchen Rolla in Nordnorwegen: rund 100 Quadratkilometer, knapp 900 Seelen. Der Vater von Jazzpianist Oddgeir Berg kommt von dort, das Haus am Fjord war der Familie immer ein Idyll. In schwerer Zeit kehrt Berg musikalisch zu diesem Kraftort zurück.

Mittwoch 19:00 Uhr NDR kultur

NDR Kultur EXTRA

Studiogast: Johannes Kirchberg Ursprünglich wollte er mal ganz hoch hinaus und Skispringer werden. Für den Kulturbetrieb war es wohl besser, dass es nicht so kam. Und so tourt der gebürtige Leipziger Johannes Kirchberg seit nunmehr 25 Jahren durchs ganze Land mit seinen literarischen Abenden, Kabarett- und Liedprogrammen. Die Schriftsteller Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Wolfgang Borchert und Johannes R. Becher haben es ihm besonders angetan. Für sein Album "Wie einst Lili Marleen", einer Hommage an den Hamburger Dichter Hans Leip, wurde Kirchberg unlängst mit dem renommierten Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Bei NDR Kultur EXTRA präsentiert er Lieder mit Texten von Leip, Borchert, Kästner sowie eigenes Material.

Mittwoch 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Zeitfragen. Feature

Die Romantik der Absteige Ein Ausflug in die Low-Budget-Hotellerie Von Christoph Spittler Ein Relikt aus alten Zeiten: die Absteige. Das billige, verkommene Hotel. Hotellerie ohne jeden Glamour. Dostojewskis Figuren hausten dort, Bukowski horchte ebenso an bettwanzenverseuchten Matratzen wie viele Film-Noir-Gangster, Oscar Wilde kämpfte auf dem Sterbebett mit der Hässlichkeit der schäbigen Hoteltapete. Die preiswerte Absteige war auch eine langfristige Unterkunftsoption: Das amerikanische "Flophouse", eine Art Männerpension für Arbeiter, war eine Institution, und auch die Matrosen hatten ihre Unterkünfte in St. Pauli. Die romantische Absteige stand für Armut, aber auch für Mobilität und Freiheit. Heute wird das Billigsegment im Übernachtungsgewerbe von Ketten abgedeckt: Ibis Budget, Easyhotel oder das legendäre französische Formule 1. Aber tatsächlich gibt es noch so etwas wie die klassische Absteige. Billige, ambitionslos eingerichtete Hotels mit fleckigen Teppichen, aufgequollenen Resopal-Möbeln und Gemeinschaftsbad. Keine Hostels mit hipper Backpacker-Atmosphäre, sondern verschämte Behausungen - ja, für wen eigentlich? Wer betreibt, wer besucht die Unterkunft mit der schlechtesten Bewertung der Stadt?

Mittwoch 20:00 Uhr NDR kultur

Hörspiel

Blaupause Von Leonie Lorena Wyss Komposition: Sophia Kennedy Regie: Henri Hüster Mit Lara Sienczak, Sophia Kennedy, Sasha Rau, Svetlana Belesova, Edith Saldanha, Josefine Israel, Maximilian Scheidt, Levin Hofmann und Leonie Lorena Wyss NDR 2024 Blau ist weg. Verschwunden aus der Welt, aus der Wahrnehmung der Protagonistin. Dabei war Blau eine so wichtige, eine warme Farbe im Leben der jungen Frau. Verloren gegangen ist nicht nur Blau, verloren gegangen ist eine große Liebe an einen zu frühen Tod. Den Prozess der Trauer begleitet die Erinnerung ans Aufwachsen als Mädchen und Frau, als junge queere Person, zwischen dem Chor der pubertierenden Cousinen, dem Entdecken des eigenen Begehrens und der Begegnung mit der großen Liebe. Alles das erzählt Leonie Lorena Wyss in "Blaupause" unterhaltsam, rhythmisch und sprachstark. Für das Stück wurde Wyss beim 40. Heidelberger Stückemarkt mit dem Autor*innenpreis ausgezeichnet. Download für 18 Monate in der ARD Audiothek. 20:00 - 20:03 Uhr Nachrichten, Wetter Hörspiel

Mittwoch 20:03 Uhr SWR Kultur

Thema Musik

Bayreuth? Bayreuth! Kurzfeatures zu Richard Wagners Vision der Bayreuther Festspiele Feuilleton Von Studierenden des Masterstudiengangs Musikjournalismus der Hochschule für Musik Karlsruhe In unterschiedlichen Szenen nähern sich die Autorinnen und Autoren einem besonderen Ort und seinem "Erfinder": Richard Wagners visionäre Idee eines eigenen Festspielhauses für seine Bühnenwerke ist als Gebäude wie in seiner künstlerischen Einmaligkeit ein besonderer Ort. Es begann 1872 nach der Grundsteinlegung als "Crowdfunding-Projekt" und wurde schließlich 1876 mit der ersten Aufführung des "Ring des Nibelungen" eingeweiht. Aus biografischen Elementen des Komponisten, aus Aspekten von Architektur und Geschichte des Opernhauses oder direkt aus der Musik Wagners entstanden kurze Features, die verschiedene Aspekte beleuchten.

Mittwoch 21:00 Uhr HR2

Hörspiel | "Sir Michaels Abenteuer" von Kenneth R.G. Browne

In der Regie von Ludwig Cremer Der Kanadier Michael Fairlie ist eigentlich ein Glückspilz. Gerade hat er erfahren, dass er der Erbe des englischen Familiensitzes Kingsfortune ist und er selbst der 6. Baronet von Fairlie. So macht er sich frohgemut auf den Weg zu der ihm unbekannten Verwandtschaft, um sein Erbe anzutreten.

Mittwoch 21:00 Uhr Radio Matchbox

Großes Kino - Spezial

Der Klang der FilmbilderHeute: Wenn die Leinwände Trauer tragen... eine Sondersendung in Erinnerung an den kürzlich verstorbenen Schauspieler, Träumer und Idealisten Donald Sutherland Thomas Nofz

Mittwoch 21:05 Uhr Deutschlandfunk

Querköpfe

Kabarett, Comedy schräge Lieder "An Mut sparet nicht, noch Mühe!" - Von der Kunst, ein Kabarett zu führen: Die Magdeburger Zwickmühle Von Ilka Hein Die Magdeburger Zwickmühle entstand zwar erst nach der Wiedervereinigung, reiht sich aber ein in die lange, subversive Tradition ostdeutscher Kabarett-Ensembles wie den Leipziger Academixern oder der Dresdener Herculeskeule. Gegründet hat sie 1996 der vielfach preisgekrönte Kabarettist Hans-Günther Pölitz, der den Stil und die Handschrift des Hauses bis heute prägt - mit nicht nachlassender Schärfe und dem unbedingten Willen zu politischer Relevanz. Neben ihm tragen noch andere namhafte Künstler zur Ensemble-Leistung bei. Lothar Bölck beispielsweise, der als Autor und auf der Bühne maßgeblich an den Programmen der Gründungsjahre beteiligt war, oder die Kabarettistin Marion Bach. Trotz des guten Rufs und eines sehr treuen Publikums muss sich auch die Zwickmühle in diesen Zeiten des Unterhaltungs-Überangebots manchen Herausforderungen stellen.

Mittwoch 22:03 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Hörspiel

Raumzeit Gesammelte Entwürfe zum Wesen der Wirklichkeit Von Luise Voigt Mit: Catherine Stoyan, Manuel Harder, Annika Schilling, Fabian Kulp Komposition: Nicolas Haumann Ton: Jean Szymczak Regie: die Autorin Produktion: HR / Deutschlandfunk Kultur 2024 Länge: ca. 56"30 (Ursendung) Keine Angst vor Quantenphysik! Hier läuft kein wissenschaftlicher Vortrag, sondern ein sinnlich erfahrbares Spiel mit Text und Musik, das klangvoll dazu einlädt, über das Verhältnis von Raum und Zeit nachzudenken. Angesichts der Erkenntnisse der Quantenphysik befindet sich unser Weltverständnis in einer gedanklichen Umbruchphase - durchaus vergleichbar mit der kopernikanischen Wende. Gleichzeitig bringen reale Krisensituationen bisherige Gewissheiten ins Wanken und stellen schmerzliche Sinnfragen. Das Hörspiel "Raumzeit" ist eine Einladung, verschiedene Perspektiven auf unsere Wirklichkeit einzunehmen, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute formuliert wurden. Grundlage bilden philosophische Texte von Edouard Baer über Jakob Johann von Uexküll bis hin zu Giorgio Agamben, Karen Barad und Alexander Kluge. Behutsam und tastend denkt sich das Schauspielensemble durch verschiedene kosmische Räume und spielt Gedankenexperimente durch. Wie zum Beispiel würde sich uns die Welt darstellen, wenn wir nicht gut 80, sondern 80.000 Jahre lebten? Wie nimmt hingegen eine Zecke die Welt wahr? Oder leben wir vielleicht in einer Computersimulation? Zeit und Raum zum Nachsinnen und Empfinden erlauben musikalische Zwischenspiele: von Bach über Simon Garfunkel zu Evergreens bis hin zu Indietronica. "Raumzeit" ist ein Hörstück zum Innehalten, zum Raustreten aus den Wirren des Alltags - es ist ein Zoom-out, der anregen will zum großen Gespräch und neuem Denken in einer Zeit, in der Umdenken unsere beste Chance ist. Luise Voigt, geboren 1985, Regisseurin, Autorin, Medienkünstlerin. Sie inszeniert in der freien Theaterszene, an staatlichen Bühnen und realisiert Hörspiele. 2005 Weimarer Hörspielpreis für ihr Erstlingswerk "Weltall-Erde-Mensch". 2009 Stipendiatin an der Akademie der Künste Berlin in der Sektion Film- und Medienkunst. Hörspiele u.a. "Holzschnitzer - wo ist denn die Sonne direkt über uns?" (DKultur 2016), "Heterotopia" (Deutschlandfunk Kultur 2018). 2020 Deutscher Hörbuchpreis in der Kategorie Bestes Hörspiel für "Die Jahre" von Annie Ernaux (HR/Audioverlag 2018). 2020 "Fünf Flure, eine Stunde" (HR/SWR/Deutschlandfunk Kultur 2020). Luise Voigt lebt in Berlin. Hörspiel: Quantenphysik als Spiel mit Text und Musik Raumzeit

Mittwoch 23:03 Uhr WDR3

WDR 3 open: World

Mit Babette Michel A Touch Of World: Rudolstadt-Festival, Rück- und Ausblicke Jedes Jahr am ersten Juli-Wochenende pilgern Zehntausende Menschen in die kleine Stadt Rudolstadt in Thüringen, um 4 Tage lang auf über 25 Bühnen Weltoffenheit zu genießen. Babette Michel ist immer mit dabei und gibt Rück- und Ausblicke auf 2023/24. Das Rudolstadt-Festival schert sich wenig um Genregrenzen. Jazz und klassische Musik aus Indien oder Europa erklingen neben Hip Hop aus Westafrika oder schamanistischer Ritualmusik aus Südkorea, wie sie 2023 die Hong Sung Hyun Art Company geboten hat. Der kubanische Musikstil Son wurde von Eliades Ochoa präsentiert, Ustaad Noor Bakhsh hatte die belutschische Tastenzither Benju dabei. Und 2024 wird ebenfalls bunt: Mit ukrainischem Kammerjazz von Leléka, mit lettischen Volksliedern von Tautumeitas, mit Maya Youssef und der orientalischen Zither Kanun. Außerdem wird wieder der Deutsche Weltmusikpreis Ruth vergeben, diesmal an das Projekt "Silent Tears. The Last Yiddish Tango".

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